Lieber länger statt schneller laufen?

Das Jahr ist zwar noch nicht vorüber, aber ich kann schon jetzt zwei Rekorde vorweisen! Allerdings nicht mit stolz geschwellter Brust, sondern eher mit knirschenden Zähnen und ein bisschen Frust:

  • Rekord Nr. 1: ich bin meinen bisher langsamsten Marathon gelaufen
  • Rekord Nr. 2: ich habe das höchste Gewicht seit meiner Aufzeichnung
Marathonbilanz
Marathonbilanz

Einen kausalen Zusammenhang zwischen beiden Rekorden erkennt man natürlich auch ohne die Fähigkeiten eines Sherlock Homes…  8-)

Keine Sorge: Ich werde jetzt nicht in Selbstmitleid versinken und Euch um Trost spendende Kommentare bitten.

Gewichtsbilanz
Gewichtsbilanz

Ja sicher: mein Blog ist mein Wohnzimmer und ich kann hier schreiben, was ich will. Aber ich möchte ja, dass es auch Euch bei mir gefällt. ;-)

Und außerdem ist mir meine Zeit zu schade, um sie mit Jammern und Heulen zu verbringen. Und Eure Zeit ist zu wertvoll, um so einen Mist dann lesen zu müssen…  :-D

Motivation statt Frustration!

Nee, ich schreibe aus einem anderen Grund. Aber die beiden Rekorde sind die Vorgeschichte für den heutigen Beitrag. Also folgendes:

Wenn ich meinen Bekannten vom Rekord Nr. 1 berichte, nämlich dass ich im September beim Marathon in Bremen knapp 5 Stunden unterwegs war, bekomme ich Reaktionen in dieser Art:

  • Hui, das ist ja … bestimmt ziemlich anstrengend gewesen, was?
  • Toll… aber Du warst auch mal wesentlich flinker, oder nicht?
  • Läuft man da überhaupt noch, oder geht man da mehr?
  • Da war im Ziel bestimmt nix mehr los, oder doch?
Bremen Marathon 2014
Bremen Marathon 2014

Was ich sagen will: man bekommt überwiegend ein, nennen wir es mal eher verhaltenes Lob für die absolvierte Leistung. Wenig bis keine Schulterklopfer. Und wenn, dann nicht aus reiner Anerkennung, sondern eher aus Mitgefühl.

Gute Bekannte sprechen dann auch ganz offen meinen Rekord Nr. 2 als Ursache für den Rekord Nr. 1 an. Weniger gute sind in dieser Hinsicht zurückhaltender…

Hey? Hallo? Ich bin doch einen Marathon gelaufen?! :roll:

Völlig unabhängig von den geschilderten Reaktionen (wirklich!) habe ich für mich jetzt entschieden: wenn ich fast 5 Stunden laufen kann, dann schaffe ich auch 6 Stunden. Und darum habe ich mich für den nächsten 6-Stunden-Lauf von Christian Pflügler angemeldet. Am 14. März 2015 geh ich das mal an. Man muss schließlich Ziele haben. Tschakka!

Das ist meine persönliche Motivation: wenn ich schon nicht schneller laufen kann, dann wenigstens länger!  :-)

Und was soll ich Euch sagen. Wenn ich erzähle, dass ich demnächst 6 Stunden laufen will, sind die Reaktionen komplett anders:

  • Boah – das ist echt eine Hammer-Leistung!
  • Hut ab – so lange, das würde ich auf keinen Fall schaffen!
  • Respekt – das muss man erst mal machen!
  • …  8-O

Ich find’s lustig. Und was meint Ihr?

Wer hat schon mal Mitleid nach einem Marathon geerntet? Wer ist schon mal 6 Stunden gelaufen? Und wer findet beides völligen Blödsinn und hat eine ganz andere Meinung? – Erst Eure Kommentare machen mein Wohnzimmer so richtig gemütlich! Also bitte: Feuer frei!  :-D

72 comments

  • Ich nehme einmal den Satz her: „Ja sicher: mein Blog ist mein Wohnzimmer und ich kann hier schreiben, was ich will. Aber ich möchte ja, dass es auch Euch bei mir gefällt!“ und das gelingt dir immer wieder! Man sieht ja an der Vielzahl der Kommentare wie hier die Post abgeht!! Du bist authentisch und schreibst wie du läufst und lebst und deshalb besuche ich dich immer wieder gerne!

    Wie du weißt musste ich selbst die Marathonschuhe an den Nagel hängen, denke aber mich in dem Segment auszukennen. In meiner aktiven Zeit war mir alles unter vier Stunden willkommen, alles darüber (nur zweimal in der Anfangszeit) ein Greuel. Welche Ziele aber jeder einzelne bei einem Wettbewerb hat sind eben eigene Entscheidungen, aber auch Vorgaben des Körpers. Meine Anatomie ließ mich nie zur Gazelle werden. Punkt! Dass ich mit der schlechtesten aller Noten im Unterrichtsfach Turnen ein passabler Läufer wurde betrachte ich als eine Mischung aus Geschenk und eigenem Willen. Und einen Marathon laufen, oder gar sechst Stunden am Stück, das ist jene harte Arbeit, die die wenigsten beherrschen. Dass es auch besser geht wissen wir alle*schmunzel*!

    Liebe Grüße und schöne Ostern – Reinhard

    • Sorry für die späte Antwort, lieber Reinhard, aber ich war über Ostern außerhalb einer Netzabdeckung, die das Surfen im Web in erträglicher Geschwindigkeit erlaubt hätte. Also quasi noch langsamer als ich beim Laufen… ;-)

      Ich freue mich, dass Du mir als Leser immer noch die Treue hälst und ich finde es klasse, dass Du Deinen Optimismus auch ohne die Laufschuhe behalten hast: damit bist du ein echtes Vorbild, Reinhard! Wie schon bei früheren Kommentaren erwähnt, kann ich es hier nur wiederholen: ich hoffe, wir treffen uns auch mal „im richtigen Leben“ – und ich bin sicher, wir hätten eine Menge zu quatschen… :-)

    • Vielen Dank für Deinen Besuch und natürlich auch für Deinen Kommentar, liebe Evy!

      Dass es nicht immer nur bergauf gehen kann, ist sicherlich absolut korrekt. Wichtig ist, dass es immer vorwärts geht ;-)

  • Hi Eddy,

    da ich mich gerade für Hamburg vorbereite bin ich mal wieder auf dein Blog gestoßen.
    Ich hatte ihn schon mal vor einiger Zeit besucht.
    Da ich meine Erfahrungen auch gerne in einem Blog fassen möchte würde ich gerne wissen wie Du die Grafiken bzgl. deinem Gewicht und deiner Laufleistung erstellt hast. Ich habe auch die Withings Waage und die Garmin Forerunner.
    Wäre toll wenn Du mir ein paar Tipps geben kannst.
    Ich wünsche dir eine schöne Weihnachtszeit und ein Gesundes Jahr 2015.
    Vielleicht laufen wir uns in Hamburg ja über den Weg. Ich werde nach dir ausschau halten ;-)

    Gruß Dirk

    • Danke für Deinen Besuch und Deinen Kommentar, Dirk. Sag mir auf jeden Fall bescheid, wenn Dein Blog online ist, damit ich auch bei Dir vorbei kommen kann! :-D

      Die Grafiken sind alle mit Excel erstellt.

      Würde mich freuen, wenn wir uns in Hamburg treffen! :-D

  • […] Die geringe Ausbeute an sportlichen Highlights basiert auf der Tatsache, dass ich 2014 meine beruflichen Weichen neu gestellt habe. Seit dem Frühjahr habe ich diese Idee im Kopf, eine Plattform zu schaffen, um Bloggern zu mehr Lesern und Anerkennung zu verhelfen. Monatelang habe ich am Konzept gearbeitet, statt mich sportlich zu betätigen. Wer im Harz dabei war, weiß das ja schon. Der “Erfolg” sind 10 Kilo mehr auf den Rippen. Darum gibt es auch nichts zu sehen von meinem Bremen Marathon (aber ich hatte ja schon darüber geschrieben). […]

  • Hallo Eddy,

    nun gut – einen Marathon zu finishen ist immer eine gute Leistung. Punkt! Aber ich glaube eher, Du läufst immer mehr vor Dir selbst davon – vor Deiner eigenen Courage! Da wird auch die „Flucht“ ins „Ultra-Lager“ nix bringen. Klar – Du darfst dann ganz offiziell 6h im Schlappschritt absolvieren. Bravo! Aber ist das wirklich ein Ziel? Bring Dich doch lieber mal richtig in Form und versuche mal Dein Gewicht langfristig in den Griff zu bekommen. Alles andere ist doch nur „fauler Zauber“!

    Gruß aus Köln!
    Mario

    • Ich mag es, wenn Menschen Tacheles reden, Mario! Und ja: Du hast recht – ich muss mich unbedingt wieder in eine bessere Form bringen. Das steht ganz oben auf meiner ToDo-Liste für 2015. Danke für den Arschtritt – ich weiß das sehr zu schätzen!

  • Bei mir zählt meine persönliche Leistung. Aber da kann ich mit 3:45 h laufen gar nicht mitreden, wenn es um 6 Stunden geht. Das sind dann schon ein paar zu grosse Schuhe für mich….
    Langsam kann ich sehr, sehr gut!

  • Marathon ist Marathon. Wer das als Freizeitläufer auf sich nimmt, hat Respekt verdient. Egal mit welcher Zeit er in’s Ziel kommt.

    Ich persönlich habe sogar mehr Respekt vor denen, die kurz vor dem Besenwagen reintrudeln, als vor den Sub3ern. Aber nicht weiter verraten – wir sind ja unter uns. ;)

    • Wahre Worte, Martin: und weil ich es gerade in Deinem Blog gelesen habe: Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen ersten Marathon, Herr F-I-N-I-S-H-E-R! Bravo, bravo!

  • Gefinisht ist gefinisht! Glückwunsch! Zeit egal, du warst dabei. Man muss auch mal genießen können ;-)
    Und 6h-Läufe … hab ich auch schon gemacht. Mal ganz langsam mit wenig Kilometern mal schneller mit dann eben vielen Kilometern. Egal, man ist dabei, dass zählt. Spaß haben, dass ist das Wichtigste!
    Und Gewicht wird total überbewertet :-D

    • Noch was: sie Langsamen nennen sich Radiergummi, find ich ne schöne Bezeichnung! Und für einen 6h Lauf brauchst du auch nicht anders zu trainieren, wie zu einem Marathon. Schade, dass ich am 14. März unterwegs bin, sonst hätte ich dich begleitet. Wer den Rennsteig rockt, schafft so „läppische“ 6h auch!

  • Hallo Eddy!
    Respekt für deinen Mut. An Motivation zu trainieren wird es dir also im Winter wohl nicht fehlen. Hast du schon überlegt, wie du trainieren möchtest?
    Ich kenne Ultra-Training nur aus Büchern. :-)
    Wünsch auf jeden Fall viel Erfolg. Bleib gesund!
    Jan
    PS: Sorry wenn das direkt ist, aber auch an Rekord 2 solltest du vermutlich arbeiten bis du an der Startlinie stehst. Pass auf dich auf!

    • Einen genauen Plan habe ich nicht, Jan. Ich möchte versuchen, meine Laufeinheiten einfach immer länger zu machen. – Und hoffentlich wird dabei auch der „Rekord 2“ positiv verändert.

      Danke für Deine direkten Worte: meine Lieblingssprache ist TACHELES. ;-)

  • Also ick kenne die Kommentare nicht, da ich versuche in ambitionierten Läuferkreisen meineMarathonteilnahme zu verschweigen. Zudem bin ich natürlich in den USA wo die Stimmung doch anders ist und oftmals jedeR respektiert wird. Ob gegangen, gelaufwandert oder schnell gerannt, generell ist jede Leistung anerkennungswürdig. Das mit dem sechs Stundenlauf finde ich aber eine interessante Idee.
    Zum Gewicht: das einzige was mir hilft ist konsequentes Ernährungstagebuch führen. Einfacher gesagt als getan…

    • Ich habe auch den Eindruck, dass die Amerikaner sich mehr „für andere freuen“ können, statt sie zu bewerten und im schlimmsten Fall „klein zu machen“. Das hat mir nach dem Marathon in New York unglaublich imponiert. Ich denke auch zwei Jahre danach noch immer gern zurück und grinse, wenn ich daran denke, dass mir wildfremde Leute gratuliert haben, als ich Montags mit der Medaille durch die Stadt spaziert bin ;-)

  • Der einzige, der mich für „zu langsam“ gelaufene Marathons bemitleidet hat, war ich bisher selbst. In meinem Umfeld herrscht eher Unverständnis darüber, warum es auch noch eine spezielle Zeit sein soll, wenn ich nun schon wieder einen Marathon laufe. Mittlerweile habe ich aber einen Umgang mit meinem „Versagen“ gefunden. Nachzulesen ist das für das jüngste Beispiel hier: daspulsmesser.blogspot.de/2014/09/die-harte-in-herten.html

    An einem 6h-Lauf habe ich noch nicht teilgenommen. Meine Erfahrung mit Stundenläufen beschränkt sich auf 24h-Läufe. Für Distanzen jenseits der 60-km-Marke brauchte ich aber (leider) mehr als 6 Stunden.

    Viele Grüße!

    • Gut, dass Du „Versagen“ in Anführungszeichen gesetzt hast, sonst hätte ich dazu jetzt eine Diskussion losgetreten. ;-) Vor allem, wenn ich dabei Dein unfassbares Tempo berücksichtige: Hammer! Und: Respekt!

  • Hi Eddy,
    ich kenne das zur Genüge: Seitdem ich Marathon laufe habe ich auch jedes Jahr mindestens einen dabei der über 5 Stunden gegangen ist. Dumme Kommentare kommen aber in der Regel von den Nichtläufern die nicht einschätzen können was es überhaupt heißt einen Marathon zu finishen.
    Ich ärgere mich zwar noch manchmals über ne 5 vor dem Rest aber letztendlich zählt doch nur die Leidenschaft … :-)
    LG: Didi

    • Mensch ärgere Dich nicht, Didi! Versuche doch einfach beim nächsten mal, die 6 vorn zu haben! Glaub mir: auch dazu brauchst Du einen eisernen Willen! Beim übernächsten mal wirst Du davon zehren, da bin ich absolut sicher :-D

      Watt is: kommste im März mit nach Münster? ;-)

  • Moin Moin.
    Also wenn ich mir so die (negativen) Kommentare zu den „langsamen Zeiten“ so ansehe…habe ich noch einen Grund mehr, mich niemals für einen Marathon anzumelden…der erste Grund heißt: „Oh Gott, 42,2km!“, der zweite Grund ist mein Bruder, der schon einen Marathon in 2h59m gefinished hat und der dritte Grund: „Oh gitt, 42,2km!“ :-)
    …und jeden besch…km auch noch so´n „Ätsch, erst km xy-Schild“ ;-)
    Hut ab vor jedem, der es mit nem Marathon aufnimmt! Und Eddy: Mich interessiert brennend wie Du es im November 2012 gemacht hast…Du warst so nah dran…an der ultimativen Formel „Abnehmen mit wenig Sport“ :D

    • Lass Dich nicht von anderen Menschen oder Meinungen davon abhalten, so lang und so weit zu laufen, wie DU das willst, liebe Melli. Dein Bruder und die anderen schnellen Läufer sollten uns alle Respekt zollen – siehe dazu meinen Beitrag „Wahre Helden laufen langsam“.

      Und: Die Formel zum Abnehmen in 2012 heißt „Disziplin“. ;-)

  • So ein 6 Stunden-Lauf würde mich auch mal reizen. Münster ist nur ein bisschen zu weit. Aber, wer weiß, was sich hier mal mehr in der Nähe ergibt. :) Bisher bin ich noch keinen Marathon gelaufen, würde aber sicher auch 5 Stunden und länger benötigen. Manche sind dann der Ansicht, dass man es gleich lassen soll. Egal. Wichtig ist, ob man selbst mit sich zufrieden ist.

    • Die Leute, die meinen, dass man keinen Marathon laufen soll, wenn man den nicht in max. 4 Stunden schafft, scheint es wirklich überall zu geben (siehe Kommentar von Stephan Lehmann). Lass Dich davon nicht beeinflussen, Christiane. Was zählt, ist nur die Leidenschaft. Und Dein Wille, den Marathon zu schaffen. Und warum soll man dazu nicht auch 6 Stunden brauchen? Wozu gibt es denn die Regeln, die das erlauben? Darüber sollten manche Menschen mal nachdenken. Und uns Schnecken mehr Respekt zollen ;-)

  • Ach Eddy,

    warum sind Deine Themen (meist) auch meine Themen? Auch ich bin in diesem Jahr meinen langsamten Marathon gelaufen. Ich war damit aber absolut zufrieden, da an dem Tag eine irre Hitze auf Mallorca vorherrschte und ich nichts riskieren wollte. Drei Wochen vorher in Berlin war ich eine halbe Stunde schneller und kreuzunglücklich: das Rennen war bei wietem nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt/ erhofft hatte. Viele Leute (u.a. auch Du) haben mich aber wieder aufgerichtet, denn 42 Kilometer sind immer noch 42 Kilometer und wieviele Menschen schaffen diese Distanz niemals zu Fuß???

    Ich bin vor einigen Jahren mal für eine gewisse Zeit in einer recht ambitionierten Trainingsgruppe gelaufen. Dort herrschte hinter vorgehaltener Hand die Meinung vor, dass ein Marathon >4 Stunden kein Marathon mehr sei. Diese Meinung konnte ich nie teilen, geschweige denn verstehen. Ich bin dieses Jahr in New York fast auf die Sekunde genau 1 Stunde langsamer gewesen als bei meiner Bestzeit. Hier kommen bei mir einige Faktoren zum Tragen: Gewicht, Alter und verschobene Lebensschwerpunkte. Laufen ist für mich Genuß und wer länger genießen kann hat logischerweise mehr davon…

    Dein 6 Stunden-Vorhaben finde ich absolut respektabel und ich hatte vor einiger Zeit auch mal daran gedacht, an so einem „Wettbewerb“ teilzunehmen. Bisher hat sich das leider nie so wirklich ergeben, aber vielleicht kommt das ja noch.

    Auf jeden Fall finde ich die unterschiedlichen Betrachtungsweisen eines 5-Stunden-Marathons und eines 6-Stunden-Laufes wie Du sie geschildert hast, höchst amüsant

    • Danke für diese Betrachtung, Stephan! Deine Faktoren sind auch meine Faktoren: Gewicht, Alter und verschobene Lebensschwerpunkte. Und Deine Meinung ist auch meine Meinung: Laufen ist Genuss – und wer länger genießen kann hat auch mehr davon. Das ist doch klasse!

      Und, am Rande: Trainingsgruppen mit so merkwürdigen Ansichten gibt es anscheinend in jeder Stadt… :-(

  • Hallo Eddy, beim Golfen gibt es die (Benimm-)Regel, dass du ander Leute Schläge nicht loben oder kritisieren sollst, weil du nicht weißt, ob es für sie ein guter oder nicht so guter Treffer war. Das finde ich eine gute Einrichtung. Was wissen denn schon andere, was das für eine persönliche Leistung war.
    Zum 6-Stunden-Lauf: Tut es nach sechs Stunden einen Knall und alle bleiben stehen, wo sie sind? Und dann wird ausgemessen? Oder wie funktioniert das? Bin schon gespannt.
    Viele Grüße,
    Alexandra

    • Golf finde ich jetzt nicht sooo spitze – aber diese Regel ist sehr klasse, und ich noch nie davon gehört: Danke für diese Erkenntnis, Alexandra!

      Zu Deiner Frage: genau so isses. Es knallt, alle bleiben stehen, markieren ihre Position; und dann wird gemessen. ;-)

  • Servus Eddy,

    bei meinem letzten Marathon in München, den ich in 3:13h gefinisht habe, gab es auch eher Mitleidsbekundungen wie Lob über die erbrachte Leistung. Klar hatte ich mein Ziel vom Sub 3:00 h Marathon verfehlt, aber mich trotzdem ins Ziel gekämpft und bin neue Bestzeit gelaufen. Ich empfand das auch als ungerechtfertigt, zumal ein Marathon einfach auch eine unmenschliche Herausforderung ist.

    Wenn ich überlege, dass du vielleicht mit gleicher Intensität gelaufen bist wie ich, dann muss ich meinen Hut vor dir ziehen, ich hätte es keine 4:00 h ausgehalten!!!

    Ich traue mir auch keinen 6.00h-Lauf in ähnlicher Intensität zu…

    Sport frei!
    Thomas

    • Mitleidsbekundungen bei einer Zeit von 3:13h?! Unfuckingfassbar – würde jetzt jemand anders an dieser Stelle sagen! Aber auch ich finde solche Menschen nicht nur peinlich, sondern auch dämlich.

  • Ich darf eben mal einen bekannten Lauf-Blogger zitieren ;-) :

    „Es ist nicht die Zeit, die zählt – es ist Deine Leidenschaft!“

    Ich habe just meinen ersten Marathon geschafft. Die Distanz bleibt das Ziel. Außerdem: Wenn Du mal M70 startest und immer noch unter 5 Std. bleibst – sehen die 5 Std. wieder ganz anders aus…
    6 Stunden-Lauf: Cool! Viel Erfolg! Das packst Du! :-)

    • Das erste Zitat finde ich super! Kenne ich irgendwo her. Lass mal überlegen… ;-) Und wenn Du im zweiten Satz danach statt „Distanz“ „Weg“ geschrieben hättest, hätte ich angenommen, dass Konfuzius meinen Blog entdeckt hat! :-D Ich werde berichten, ob ich es tatsächlich gepackt habe…

  • Ich bin zwar schlank, aber seit meinem „Comeback“ nach 6 Jahren laufe ich den Marathon auch „nur“ mehr über 5 Stunden. Ich bemühe mich zwar, aber Hitze, Steigungen und gerade überstandene Infekte bremsten bisher meine ohnehin bescheidenen Leistungen halt doch ein.
    Bekam auch schon einiges zu hören:
    -Das ist doch peinlich!
    -Das ist ja Gehtempo.
    -Warum läufst du nicht ordentliche Zeiten auf kürzeren Distanzen?
    -Wenn ich kein Talent hätte, würde ich keinen Marathon laufen.
    -Über 5 Stunden? Da gratulier ich nicht.
    -Über 5 Stunden? Das ist eine gewaltige orthopädische Belastung.
    -Mein Gott, du bist ja fast eine Stunde langsamer als früher! Mich würde das frustrieren.

    Na, ja. ich wünsche mir schon, etwas schneller zu werden, aber solang ich innerhalb des Zeitlimits das Ziel erreichen kann, laufe ich weiter die Marathondistanz! (Ohren zu und durch)
    Länger laufen? Ja, kann ich mir durchaus vorstellen.

    Liebe Grüße
    Gabi, die Langsame

    • Danke vielmals für diese Liste, liebe Gabi: mir kommen solche Sprüche sehr bekannt vor. Und wie ich sehe, stehe ich mit meiner Wahrnehmung keineswegs alleine da. Meist sind es andere Läufer, die so einen Mist verbreiten, richtig? Meine Meinung: es sind arme Menschen, die andere Menschen nach Zielzeiten beurteilen. ;-)

      • Yep, es sind andere Läufer. Und würde ich gestehen, dass ich beim Trinken auch noch Gehpausen mache, bräuchten sie wahrscheinlich Riechsalz……

  • Da gebe ich dir mal recht. Also bei allem.
    Einen 6h Lauf bin ich dieses Jahr zum ersten Mal gelaufen. Und zwar wie einen Marathon, nur etwas langsamer. Und dann eben am Ende geschaut was noch geht. Es gingen 64km ;) Für mich mehr als genug. Und wäre Münster nicht so weit weg wäre ich im März dabei,

    • Ich hätte mich sehr gefreut, Dich in Münster zu treffen, Markus! Naja, vielleicht klappt es bei einem anderen Event an einem anderen Ort. – 64km werde ich sicherlich nicht schaffen. Aber hoffentlich 6 Stunden! ;)

  • Ein Marathon ist ein Marathon und nur weil man etwas langsamer unterwegs war, wird einem kein Kilometer geschenkt. Soviel zu den Schlaumicheln :-)

    6 Stunden werden ich wohl im kommenden Jahr auch laufen, wenn ich die 51 km bei der Harzquerung unter die Laufschuhe nehmen will.

    In diesem Jahr war ich ja schon fast 9 Stunden unterwegs und kann daher sagen: Langsam und weit, das lohnt sich!

    Liebe Grüße
    Volker

    • Ich habe auch schon mal eine „9-Stunden-Erfahrung“ gemacht, nämlich beim Rennsteiglauf. Aber das war vor zwei Jahren und 10 Kilo… Insofern muss ich mich jetzt erst mal wieder von unten nach oben arbeiten, was die Zeit betrifft – und von oben nach unten, was das Gewicht angeht ;-)

      Die Harzquerung nehme ich auch garantiert noch mal auf meinen Zettel. Aber erst lese ich mal bei Dir, wie es gelaufen ist – bzw. wie Du gelaufen bist, Volker. :-D

  • Hallo Eddy,
    mh, also bei Rekord 1 würde ich, in Anbetracht Deiner früheren Zeiten, selber wohin beißen wollen. Deine Laufkumpels sollen mal solche Kommentare stecken lassen, die hatten wohl noch nie ein Tief? Tja, zur Relation zwischen Rekord 1 und 2 brauche ich ja nichts sagen, hast Du selber schon erkannt. Aber da finde ich es gerade prima, dass Du Dir neue Motivation mit dem 6er-Lauf gibst! Genau, nicht nachlassen!!! Und witzig erkannt, dass dann plötzlich ganz andere Reaktionen kommen… vielleicht erzählst Du nach einem weiteren Marathon ganz einfach, Du seiest X Stunden am Stück gelaufen … dann sind Dir positive Kommentare ja sicher … lach …
    Liebe Grüße
    Elke

    • Danke für die gute Idee, Elke: ich erzähle einfach künftig gar nicht mehr, dass ich Marathon gelaufen bin, sondern von den vielen Stunden an einem Stück. Das können sich manche Leute eh besser vorstellen, als 42,195 Kilometer… ;-)

    • Ich lass mich mal von mir selbst überraschen, Dirk: In erster Linie will ich die 6 Stunden „voll machen“, und erst danach auf den Tacho schauen.

      Das Ergebnis wird sicher auch entscheidend von dem dann aktuellen Gewicht beeinflusst: Ich will gern Deinen (auf Facebook geposteten) Rat beherzigen und bis dahin meine Kurve nach unten korrigieren. ;-)

  • Ein Marathon ist immer eine tolle Leistung! Und 5 Stunden auf den Beinen zu sein ist für die meisten Top-Marathonläufer selber unvorstellbar. Also: Alles Gute für die 6 Stunden!

    • Ich bin auf jeden Fall ganz Deiner Meinung, Andreas: Danke Dir für Deinen Kommentar! Über die Erfahrung beim 6-Studnen-Lauf werde ich natürlich berichten. Nächstes Jahr… :-D

  • Lieber Eddy,

    jeder der einen Marathon läuft, egal in welcher Zeit !! verdient größte Respekt!! Ich bin bis jetzt noch keinen Marathon gelaufen und ich finde, dass alle die solche Kommentare fallen lassen, auf jeden Fall zuerst selbst mal die 42,195 km laufen sollten!

    Liebe Grüße Anna

    • Die Kommentare kommen fast immer von Läufern, die andere Läufer in Leistungs-Schubladen stecken – und sie danach beurteilen. Diese Menschen brauchen das subjektive Gefühl, „besser“ zu sein, um sich gut zu fühlen. Seltsam, aber war ;-)

  • Also, ich bin ja damals ich New York knapp unter 6 Stunden gelaufen. Hab natürlich auch viele Bilder und Videos gemacht, unterwegs angehalten usw. aber ich wäre auch ohne das alles vermutlich nicht wahnsinnig viel schneller gewesen. Wie stolz ich damals war und auch immer noch bin weisst Du ja. Ich finde zurecht! Alle, die schnell laufen bekommen ja gar nix mit :-)) und hey, den 6 Stunden Lauf würde ich also auch schaffen! Da würden sich die Schnell-Läufer mal ordentlich umsehen. Und ja, auch mit 6 Stunden Marathon ist man den immer noch gelaufen und nicht spaziert. Ich kenne so viele, die würden noch nicht mal 500Meter schaffen….also, irgendwie schon lustig, was Du da schreibst ;-))

    LG

    • Der 6-Stunden-Lauf wäre für Dich sicher ein Horror, Jules. Denn dabei gibt es kein Sightseeing, nix zu fotografieren – und man läuft immer nur im Kreis (1 Kilometer oder so was). Dann lauf lieber noch mal 6 Stunden durch New York, oder? Ich wäre sofort wieder dabei :-D

      • Also erst einmal: Eddyyyyy. 1km Runden. Das ist ja schon bei 10km echt eine Herausforderung. Bin mal einen HM mit 9 Runden gelaufen und dachte, ich muss ausflippen! Ich bin gespannt, was du berichten wirst! Was für eine Herausforderung. Wie lang seid ihr beim Blogger Camp noch gleich unterwegs gewesen? War doch auch so fast in dem Dreh… Na wie auch immer. Respekt habe ich vor sechs Stunden und auch vor jedem einzelnen Marathon Finisher, egal wie schnell er war oder wie lang er gebraucht hat. Ich schrieb ja neulich auch: ein Marathon ist und bleibt ein Marathon ein Marathon…

  • Egal, ob 3 oder 6 Std, jeder, der einen Marathon läuft, hat Respekt verdient. Jeder der heil durchs Ziel kommt, ist ein finisher

    • Das sehe ich ganz genau so wie Du, Claudia. Aber leider ticken einige Zeitgenossen da ein wenig anders. Insbesondere „Kollegen“ der laufenden Zunft sind es, die gerne andere Läufer gern nach Leistungsklassen beurteilen… :-/

  • Hallo Eddie,
    auch ich bin mit knapp unter 5 Std. in NY meinen langsamsten Marathon gelaufen. Gewichtstechnisch bin ich mit knapp 90 Kilo zwar 7 Kilo leichter als zu Beginn meiner Aufzeichnungen aber 3 Kilo über meinem Minimalzielgewicht. Ich nehme Deinen Ball auf und melde mich auch an. Das sichert (m)eine Motivation für den Winter. Ich bin kein Zeitjäger aber einen Marathon unter 4 Stunden möchte ich nochmal laufen. Da gehören lange Läufe ja zur Vorbereitung. Vielleicht fällt die Marke ja auf Helgoland ;)

    • Hey cool: wir sehen uns also im März in Münster, Matthias? Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Dir, Tiger!! – Bis dahin viel Spaß bei der Vorbereitung: Wir bekommen dabei sicher beide noch ein paar Kilo runter… ;-)

  • Hey eddy. Ich bin mal einen 12er gelaufen. Ich bin ohne Ambitionen rein.(ja das kann ich ab und zu) und wollte gucken ob es geht und was geht. Immerhin sind das meist sehr kurze Runden 1-3km und die Strecke ist nicht wirklich spannend…
    Persönlich hat es mir viel Spaß bereitet, weil man einfach irgendwann in einen TranceZustand gleitet und sich an markanten Punkten erschreckt, dass man ja schon wieder eine Runde rum ist. Bei mir war dieser „Punkt“ eine festgetrettene Böllerverpackung auf der Strecke.

    • Du kannst ohne Ambitionen laufen, Toni?! Da hab ich doch tatsächlich eine neue Facette von Dir kennengelernt! ;-) Ich hoffe, ich werde ein ähnliches Erlebnis haben, wenn ich stundenlang eine kleine Runde laufe: mal sehen, was bei mir die Böllerverpackung sein wird… :-D

  • Ein mal dieses Jahr. War ein tolles erlebnis, durch den Rundkurs ganz anders, und tatsächlich für die meisten Leute völlig surreal. Viel Erfolg, tolle begegnungen und spass dabei!

  • Hey Eddy!
    Ich bin bisher weder 5 Stunden gelaufen noch überhaupt mal einen Marathon. Aber ich finde jeder der einen Marathon läuft hat Lob verdient, ganz egal ob der Läufer dafür 2:10Std. oder 5:10Std. braucht. 42km sind ja für beide zu absolvieren.
    6 Stunden unterwegs zu sein finde ich total verrückt. Ich bin aber sicher, dass Du das locker schaffen wirst und ich freue mich schon auf Deinen Blogbereicht darüber.
    Viele Grüße, Claudi

    • Danke für Dein Feedback, Claudi! Ich bin ja auch Deiner Ansicht: jeder Läufer hat Lob verdient – aber das sehen leider noch nicht alle Menschen (vor allem andere Läufer) so ;-) Ich werde berichten, wie der 6-Stunden-Lauf war!

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