schneller laufen = weniger verbrennen?

Ihr kennt sicher die bekannte These, dass man pro Kilo weniger (Über-!) Gewicht bei einem Marathon 2 Minuten schneller im Ziel ist. Ob das genau so stimmt, kann ich nicht beurteilen. – Aber dass da prinzipiell was dran ist, glaube ich ganz bestimmt:
leichter läuft es sich einfach flotter! ;-)

Abnehmen durch LaufenAber wie stehen Lauftempo und Kalorienverbrauch in Zusammenhang?

Der Sport-Mediziner meines Vertrauens predigt mir seit Jahren, ich solle endlich langsamer Laufen, wenn ich mein überschüssiges Fett verbrennen will…  :roll:

Klar, er hat recht: mit niedrigem Puls geht’s verstärkt dem Fett an den Kragen. Je schneller man läuft, umso höher der Puls, desto mehr wird die Energie nicht aus den Fettzellen geholt, sondern aus den Kohlehydraten.

Das ist mir aber erst mal völlig egal: Hauptsache Kalorien verbrauchen! Und je mehr, umso besser! :-D Darum will ich wissen: Verbrennt man mehr Kalorien, wenn man schneller läuft?

Um das heraus zu finden, bin ich testweise zwei mal die exakt gleiche Strecke gelaufen. Einmal betrug das Tempo gemütliche 7,6 km/h. Und beim zweiten Lauf waren es anstrengende 10,7 km/h. Hier die weiteren Daten in der Gegenüberstellung:

Tempo im Vergleich zum KalorienverbrauchDeutlich: beim langsamen Lauf wurden 167 Kalorien mehr verbrannt! Ist das nur ein Berechnungsfehler meines Laufcomputers? Oder ist das tatsächlich richtig?

Ich hätte vermutet, dass beim schnelleren Lauf aufgrund der höheren Belastung auch viel mehr Kalorien verbrannt werden. Am Ende würde ein höherer Gesamtverbrauch stehen, als beim lockeren Lauf, der dafür eben eine halbe Stunde länger dauert.

Bestenfalls hätte ich geraten, dass – bei gleicher Entfernung – der Verbrauch unterm Strich in beiden Fällen gleich ist, weil sich die höhere Belastung durch eine verkürzte Laufzeit ausgleicht, und umgekehrt.

Was ist denn nun? Muss ich tatsächlich das Tempo niedriger halten, um mehr Kalorien zu verbrennen? Wer weiß was? Wer vermutet was? Wer hat eigene Erfahrungen gemacht?

34 comments

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  • Um die Werte vergleichbar zu machen müsstest du auf jeden Fall die Energie, die du in der halben Stunde verbraucht, die du beim schnelleren Lauf ja an Zeit eingespart hast, mit berechnen. Ich nehme mal grob an, dass das dann etwa hin kommt.

    • Jepp, ich denke, damit hast Du wohl recht, Klaus. Vielen Dank für Deinen Besuch in meinem Blog – und natürlich auch für Deinen Kommentar!

  • Eddy ich würde dazu mal folgenden Artikel empfehlen: http://www.runnersworld.de/ernaehrung/der-kalorienumsatz-beim-gehen-und-laufen-im-vergleich.140457.htm

    Zwar bist Du nicht gegangen, aber generell sollte die Verbrauch bei schnellerem Laufen höher liegen, als bei langsameren. Klingt komisch, ist aber wohl so. Obwohl man ja länger aktiv ist.

    Selbst wenn Dein Computer recht hätte, dann weiß ich nicht, ob sich die halbe Stunde mehr laufen für 150 Kalorien lohnt!? ;-) Dann laufe lieber einen Kilometer weiter mit schnellem Tempo und es kommt aufs gleiche raus.

    • Das einzige, was mich an dem empfohlenen Artikel stört ist, dass er auf 4 Webseiten gestreckt wurde, damit die Runnersworld möglichst viele Banner zeigen kann… Aber inhaltlich ist er in der Tat schon sehr interessant: vielen Dank für den Tipp, Falko!

  • Hallo Eddy,

    so viel Rechnerei und dabei ist es doch so simpel.

    NEGATIVE ENERGIEBILANZ! Sonst nix! Hannes hat es ja quasi im ersten Kommentar schon zum Ausdruck gebracht.

    Dann spielt es keine Rolle, ob Du schnell oder langsam läufst. Hauptsache Du verbrauchst mehr Energie am Tag als Du aufgenommen hast. Fang mit 5% täglich an und steigere es allmählich auf 10%. Dann wirst Du abnehmen! Definitiv! :-)

    Grüße aus Köln!
    Mario

    • So simpel wie es ist, so schwer ist es (für mich) auch, lieber Mario. Ich hab einen unglaublich gerissenen Schweinehund, der mir immer mal wieder einen Strich durch meine Pläne macht. Aber aufgeben gilt natürlich nicht… ;)

  • Fahre doch mal mit deinem Auto von A nach B. Hin mit 80 km/h und zurück mit 180 Sachen. An der Tankstelle kannst du leicht feststellen, bei welcher Variante du mehr Kalorien verbrannt hast.
    Spaß beiseite: Die eigentliche Fettverbrennung, bei der die Polster angegriffen werden beginnt überhaupt erst nach 20 Minuten sportlicher Betätigung. Die meisten Menschen, die abnehmen wollen oder sollen sind aber gar nicht in der Lage, eine halbe Stunde oder länger eine hohe Belastung durchzustehen. Daher die (allgemein gehaltenen) Empfehlung, langsamer zu laufen, bzw. niedieger zu belasten. Wenn du 40 Minuten rennen kannst, bringt das immer mehr als die gleiche Zeit rumzutrödeln.
    Gruß, Gerald

  • Mein bisheriger Kenntnisstand ist: Wer schneller läuft, verbraucht mehr Kalorien (bei gleicher Laufzeit natürlich).

    Was aber bisher zu kurz kam: Kalorienberechnung beruht meines Wissens immer auf hinterlegten Formeln und hat daher wirklich nur ungefähr mit deinen tatsächlich verbrauchten individuellen Kalorien zu tun! Mein Forerunner zeigt z.B. immer deutlich mehr Kalorien für einen Lauf an, als meine Software rubiTrack, in die ich die Daten dann importiere. Es liegen halt andere Berechnungen zu Grunde.

    Logisch, warum das Ganze sehr unsicher ist: Die Uhr weiß dein Gewicht (was du hoffentlich nach jedem verlorenen Kilo wieder neu dort aktualisierst ;-), weiß wie alt du bist und dass du ein Mann bist. Dann kennt sie natürlich die Distanz und die Geschwindigkeit. Verbrauchst du deshalb genauso viele Kalorien, wenn es ein Berglauf war wie auf flachem Land? Weiß die Uhr, dass du Gegenwind hattest?
    Und auch ein Zurückgreifen auf die Herzfrequenz, die ja solche Extra-Anstrengungen widerspiegelt, ist nicht die wahre Lösung, denn auch diese ist sehr individuell.

    Ich habe mal im TV gesehen, wie ärztlich betreut versucht wurde, den wirklichen Kalorienverbrauch eines Läufers zu messen. Das war ganz schön aufwendig und keineswegs mit einer GPS-Uhr getan.

    Diese Werte sollte man wirklich nur als grobe Anhaltspunkte nehmen…

    • Dein erster Satz ist wohl der wichtigste. Und dass der Forerunner nur annähernd messen kann unterstreicheich ebenfalls. – Danke Dir für Dein detailliertes Statement, Andreas!

  • Was Kathi sagt. :-P

    Auseinanderklamüsert bleibt für mich als Fazit stehen: Kalorienanzeigen dienen nur als ganz grooobe Orientierung.
    Abnehmen= weniger Kalorien zuführen/mehr verbrauchen als verbrauchen. Egal wie.
    Trotzdem vergleiche ich die Woche mal, was da bei mir so rumkommt, weil ich halt auf Zahlenspielereien stehe. ;-)

  • Wenn du mit dem schnellen Tempo gleich lang gerannt wärst, hättest du 1506 kcal verbrannt – also deutlich mehr als beim langsamen Tempo. Wenn man Luftwiderstand und Grundumsatz ausser acht lässt, müsstest du rein physikalisch für die gleiche Strecke gleich viel Energie aufwenden.

  • Wie schon Laufhannes schreibt, der entscheidende Faktor ist die Dauer der sportlichen Aktivität. Wenn du eine Stunde läufst, verbrennst du beim langsamen Tempo weniger Kalorien als beim schnellen – logisch, nicht? Das Problem ist nur, dass man sich ein höheres Tempo für lange Einheiten erst antrainieren muss, ansonsten hält man es über die gesamte Trainingsdauer nicht durch, das Risiko von Verletzungen steigt und die Freude ist weg.

    Also würde ich an deiner Stelle längere Einheiten langsam laufen, z.B. bis auf 2,5-3 Std. aufbauen, und zwar etwa im Tempo des langsameren Laufs (das verbrennt dann fast doppelt so viel Kalorien). Und einmal pro Woche ein Interval- oder Fahrtspieltraining mit kürzeren Einheiten im höheren Tempo machen (z.B. 3x 3 km im Tempo des schnelleren Laufs oder 5x 1 km noch schneller). Nach einiger Zeit merkst du, dass du die längeren Läufe im höheren Tempo zurücklegen kannst und somit noch mehr Kalorien verbrennst.

    Viel Spass und Erfolg! Und vor allem sich bewegen. Liebe Grüsse
    Jana

    • Danke für die guten Tipps, Jana! Triffst meine Absichten auf den Kopf: ich habe nämlich in der Tat vor, meine Laufumfänge zu steigern. Das Tempo ist dabei zunächst nur sekundär…

  • Eddy,

    die Zahl der verbrannten Kalorien hängt vom Lauftempo ab (bei gleicher Zeitdauer verbrennst Du bei höherem Tempo mehr Kalorien), aber die „Qualität“ der verbrannten Energie ist unterschiedlich. Bei langsamerem Tempo würden bspw. Fette und Kohlenhydrate zu jeweils 50% verbrannt, bei höherem Tempo vergleichsweise (beispielsweise/exemplarisch) 75% Kohlenhydrate und nur 25% Fette. Die Nahrungsaufnahme des Tages (Verteilung von Kohlenhydraten/Fetten) entscheidet nun über darüber, ob Du bzgl. Kohlenhydraten/Fetten eine positive oder negative Bilanz erzielst (Fett abbaust/einlagerst).

    Die meiner Anischt nach beste Erläuterung findest Du unter:
    http://gesuender-abnehmen.com/abnehmen/fettverbrennungspuls.html

    Viele Grüße
    Frank

    • Dein erster Satz wird ja durch die Auswertung meines Forerunners widerlegt – und darum habe ich ja die Fragezeichen auf der Stirn. Ich glaube halt, das Teil berechnet den Gesamtverbrauch nicht richtig…

      Danke für den interessanten Link, Frank!

      • Eddy,

        bzgl. „Dein erster Satz wird ja durch die Auswertung meines Forerunners widerlegt“: Das stimmt so nicht. Du hast bei höherem Tempo ca. 30 min. weniger „traininert“. Bei gleicher Zeitdauer (und nicht gleicher Streckenlänge) verbrennst Du bei höherem Tempo mehr Energie (Kalorien). Wenn Du gleiche Streckenlängen heranziehst, verbrauchst Du bei (deutlich) geringerem Tempo und deshalb (deutlich) längerer Zeitdauer mehr Energie.

        Viele Grüße
        Frank

  • Und wenn Du noch mehr wiegst verbrauchst Du auch mehr Kalorien ;-) es kostet ja mehr Kraft viel Gewicht zu transportieren, also erstmal lecker Eis, Chips und Schoki essen :-)

  • Du verbrauchst auch Kalorien wenn Du keinen Sport machst über den Grundumsatz des Körpers.

    Wenn Du also Deinem Sportcomputer sagst dass er eine halbe Stunde länger rechnen soll (wie in Deinem Beispiel), dann rechnet er vermutlich auch den höheren Grundumssatz für diese halbe Stunde dazu.

    Das ist plausibel.

    Aber man verbraucht auch mehr Energie wenn man schneller läuft und da hat Dein Sportcomputer eventuell einen kleinen Fehler gemacht bzw er rechnet in Stufen zB von Geschwindigkeit x bis y ist der Faktor z und bei Geschwindigkeit a bis d ist der Faktor L.

    Zudem berücksichtigt der Sportcomputer auch nicht ob Du Höhenmeter gemacht hast, welche naturgemäß noch höheren Energieverbrauch auslösen.

    Lieben Gruß
    Lutz

    • Dasist in der Tat eine plausible Erklärung für die Anzeige des Laufcomouters, Lutz! Ich schmeiss das Ding aber deswegen nicht weg, sondern achte auch weiterhin auf den Laufumfang, statt auf die Kalorien. Den Erfolg messe ich weiterhin mit meiner Waage… :)

  • Der entscheidende Unterschied ist doch die Dauer. Das eine Mal warst du 75 Minuten unterwegs, das andere Mal 115. Da müsste das Tempo beim schnellen Versuch schon sehr hoch liegen, damit du die 30 Minuten sparst.

    Dazu kommt: Kommt die Kalorien-Zahl wirklich von der Uhr oder hat das Portal die selbst berechnet? Im zweiten Fall wäre nicht garantiert, dass auch das Tempo/der Puls berücksichtigt werden.

    Ich hab die Erfahrung gemacht: Hauptsache laufen (und weniger Essen). Beim Abnehmen gibt es keine Geheimnisse. Man muss nur Disziplin zeigen.

    • Den ersten Absatz hab ich ehrlich gesagt nicht verstanden, Hannes? – Aber ich unterstreiche den dritten Absatz mal doppelt und dreifach! :D Und zu Deiner Frage: die Daten kommen vom Forerunner und wurden aufs Portal übertragen.

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Da wo ich laufe, ist auch meine GoPro mit am Start: Ich versuche, die unvergleichlich tolle Stimmung beim Laufen einzufangen. Die Videos gibt es hier und bei Youtube.

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Hier habe ich eine Seite versteckt, die an mein erstes Startup 1Apreis.de erinnert.

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