Bekannter Blogger steigt bei facebook aus

Wie fast jeden Tag, habe ich auch letzten Samstag zusammen mit der Kaffee-Maschine den Google-Reader angeworfen. Bei der ersten Tassee Kaffee lese ich die neuen Beiträge aus der großen Familie der Sport-Blogger. Und obwohl es in den Blogs keine blanken Busen zu sehen gibt, sind die Schlagzeilen für mich viel interessanter, als die in der BILD-Zeitung.

Es gab die üblichen Berichte über die letzte Trainingseinheit, die Marathon-Vorbereitung, das neueste Equipment oder eine positive  (oder  auch mal negative) Zusammenfassung vom letzten Wettkampf. Aber eine Schlagzeile stach mir dann direkt ins Auge: Ich bin raus!

Die Überschrift stammt vom Soulrunner Marco, den die meisten von Euch kennen. Auch für mich ist er schon lange ein virtueller Freund geworden. In dem Beitrag hinter der Schlagzeile berichtet Marco über seinen Ausstieg bei facebook. (Hier ist sein Bericht)

Er begründet seinen Entschluss in erster Linie damit, dass facebook ein Zeitfresser ist. Die gewonnene Zeit will er jetzt seinen realen Freunden in der realen Welt zu widnem. Gleichzeitig räumt er aber ein, dass man auch über seinen Blog mit ihm in Verbindung bleiben kann. Gut für mich, denn ich kenne Marco in der realen Welt zwar nicht, möchte aber sehr gern die Verbindung halten!

Warum blogge ich und nutze facebook?

Marcos Beitrag hat mich veranlasst, über meine Aktivitäten als Blogger (Leser/Schreiber) und bei facebook nachzudenken. Vorab kann ich sagen, dass Marco recht hat: facebook ist wirklich ein Zeitfresser. Aber wieviel Zeit drauf geht, bestimmt letztendlich dann wieder jeder selbst. Bei mir ist es eine ganze Menge… ;-)

  • Raus aus der Isolation des Bloggers

Für mich baut facebook eine Brücke von der virtuellen zur realen Welt. Es macht die direkte Kommunikation mit meinen Kontakten möglich. Das gilt sowohl für virtuelle Freunde, als auch für die Menschen, die ich außerhalb des Internets kennengelernt habe.

Wenn ich einen Blog-Beitrag veröffentliche, sind Reaktionen darauf nur sehr begrenzt per Kommentar möglich (einseitige Kommunikation). Und natürlich wünschen wir Blogger uns ein Feedback von den Lesern! Sonst könnten wir unsere Gedanken ja auf die private Festplatte brennen oder ein geheimes Tagebuch führen.

Bei facebook komme ich schnell in einen Dialog mit meinen Lesern. Manchmal sogar in Echtzeit, wenn jemand online ist und die Chat-Funktion nutzt. Auch eine Direkt-Nachricht ist schnell geschrieben und verschickt, wenn sie nicht öffentlich als Kommentar erscheinen soll oder nicht direkt zu einem Beitrag passt. – In Blogs hingegen finde ich häufig nicht einmal eine E-Mail Adresse.

  • Mehr Blog-Leser durch facebook

Viele meiner Leser sehen neue Beiträge in meinem Blog automatisch als Schlagzeile in ihrem Reader. Wenn ich allerdings bei facebook einen kurzen Hinweis platziere, nachdem ich einen neuen Bericht veröffentlich habe,  erreiche ich dadurch noch viele andere Kontakte: facebook ist also auch ein Medium zur Erweiterung der Reichweite meines Blogs.

Manchmal geben meine Kontakte bei facebook eine neue Schlagzeile auch an die eigenen Freunde weiter (indem Sie mein Posting „teilen“), so dass neue Leser zu meinem Blog finden, die ich selbst vielleicht niemals erreichen würde.

  • Motivation über facebook – Bericht im Blog

Seit 10 Wochen nutze ich die iPhone App von runtastic, um mein Training bequem aufzuzeichnen (einen Testbericht gibt es hier). In der neuesten Version gibt es das LIVE-Tracking. Damit werden Position und Tempo in Echtzeit auf die runtastic-Plattform übertragen und Beobachter können mich über Buttons (Applaus, Hupe, Anfeuerungs-Rufe, usw) anfeuern. Die Geräusche erreichen mich live per Kopfhörer.

Wenn ich unterwegs also beobachtet und motivert werden will, aktiviere ich diese Funktion. Dies wird bei facebook veröffentlicht, so dass meine Freunde es sehen und mich anspornen können. Und nach dem Training sehe ich am Computer, wer mir an welcher Position welches  Signal gesendet hat.

Falls ich über einen bestimmten Lauf im Blog berichten möchte, kann ich einfach alle Daten von runtastic in den Beitrag übernehmen. Außerdem wird nach jedem Lauf automatisch die Trainings-Statistik in meinem Blog aktualisiert: siehe unten rechts auf dieser Seite…

  • facebook-Aktionen nutzen und darüber bloggen

Immer mehr Unternehmen nutzen die facebook-Community für ausgefallene Marketing-Aktionen. Das aktuellste Beispiel ist die sensationelle Aktion der Firma Klosterfrau, die über facebook Mitglieder für das TIGER BALM Team sucht, das im November zum Marathon nach New York geschickt wird.

Ich habe mich bereits für das Team beworben. Und meinen Blog nutze ich für die Werbung in eigener Sache – was bis zum 15.06.  (=Bewerbungsfrist) unschwer zu übersehen sein dürfte. Ohne facebook könnte ich diese Chance überhaupt nicht nutzen!

Geichzeitig hoffe ich noch auf die Power der Sport-Blogger Gemeinde, die für mich abstimmt und über mein Vorhaben im eigenen Blog berichtet: schließlich bin ich doch einer von Euch. ;-)

Die ersten Beiträge habe ich heute schon gesehen: ich danke -timekiller-, Hauptsach Gsund und Regenrenner. Ich werde nach der Aktion noch einmal darüber schreiben und alle Supporter aufführen.

Mein subjektives Fazit:

Ob man als Blogger aktiv ist, bei Facebook schreibt, bei Twitter oder in den Foren von 1-2-sports, jogmap und runnersworld postet: man sollte es mit Spaß und Hingabe tun. Oder man sollte es ganz einfach lassen. Das  gilt genauso für das Laufen! Außer, wenn man damit seinen Lebensunterhalt bestreiten muss. Dann streiche den Spaß – früher oder später.

10 comments

  • Ich weiß gar nicht mehr, wie „mein virtuelles Leben“ begonnen hat. War da zuerst Twitter oder zurerst Facebook? In jedem Fall bin ich in beiden Networks seit gut 2 Jahren vertreten. Und seit letztem Jahr wird auch noch gebloggt.

    Ich finde jede der drei Plattformen auf seine Weise interessant. Mal abgesehen davon, dass ich schon viel, viel länger in diversen Foren vertreten bin.

    In dieser ganzen Zeit habe ich viele nette „Freundschaften“ geschlossen. Auch wenn ich die meisten dieser Menschen noch nie im realen Leben getroffen habe, möchte ich ihre Meinungen und Kommentare nicht missen.

    Aber ganz speziell durch Facebook habe ich nun wieder Kontakt – wenn auch nur virtuell – zu guten alten echten Freunden aus meiner Schul- und Jugendzeit. Das finde ich Klasse!

    Ich denke, das Ganze ist wieder so ein Thema, wo es kein „gut“ oder „schlecht“ gibt. Jeder muß selbst entscheiden, ob und wie er sich an dieser virtuellen Welt beteiligt.

    Grüße aus Köln!
    Mario

  • Auch ich bin Internet-Fan, es bleibt jedem überlassen, wie viel er dort von sich preisgibt.

    Durch dieses Medium habe ich so viele nette, liebenswürdige Menschen auch real kennen lernen dürfen, das ich nicht darauf verzichten möchte.

    Das ist wie im wirklichen Leben – jeder nach seinem Geschmack !

  • Ganz aktuell bin ich ein bißchen (gutmütig) genervt von einem kleinen Tigerchen ;-), aber im Allgemeinen bin ich ein Kind des web 2.0. Nicht unkritisch, aber begeistert. Klar, wenn ich keinen Job am PC hätte, wäre ich nicht so viel „unterwegs“.

  • Wer Facebook benötigt, soll, kann und darf es nutzen und wer es nicht mag, muß es auch nicht benutzen. Für mich ergibt FB keinen Sinn, ergo nutze ich das nicht. Simpel. ;)

    Weiterhin viel Spaß,

    Marcus

  • Hobbypsychologisch analysiert ist der Marco ein besonderer Charakter. Mir kommt er wie ein Passagier eines Hop-on-hop-off-Busser vor, der an verschiedenen interessanten Punkten aussteigt und sich umsieht. Sobald zu viele weitere Touristen kommen oder ihm langweilig wird, zieht er weiter, hin zum großen, unbekannten Ziel. Ich bin mir sicher, wir werden ihn zu gegebener Zeit an anderen Orten wiedersehen, denn unsere Wege sind zwar unterschiedlich, aber an den den Touri Hotspots halten wir doch alle gerne an.

  • Ich bin ja erst vor recht kurzer Zeit zum Bloggen gekommen und geniesse es mich dort auszutauschen. Facebook kenne und nutze ich persönlich bis dato (noch) nicht. Ich möchte mich nach Möglichkeit auch nicht mit einem „Zuviel“ verzetteln. Zumal auch ich eh schon viel zu viel Zeit im Internet verbringe, weil das Internet aber auch einfach zu klasse ist.

    Sorry, lieber Eddy, wegen fehlender Facebook-Präsenz konnte ich leider nicht für Dich voten.

    Ich hoffe Du kannst mir das verzeihen;-)

    LG Volker

  • Ich habe schon einige „virtuelle Freunde“ zu „richtigen Freunden“ gemacht, auch Freunde die ich über Facebook kennen gelernt habe :-) Deshalb bleibe ich dabei und werde dich mit Sicherheit auch noch persönlich kennen lernen!!

  • Es gibt Leute, die verteufeln das ganze Internet. Gibt ja auch genügend Gründe dazu.

    Ich liebe es und nutze es, wie es mir am meisten Spaß bereitet. Von den Großkonzernen und Weltmächten wird man doch veräppelt und ausspioniert, wie die es sich wünschen – dagegen kann man sich gar nicht wehren ;-)

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