Bleib im Regiestuhl: Bloggen beginnt im Kopf, nicht im Prompt

Seit ich das erste Mal auf “Veröffentlichen” geklickt habe, sind ziemlich viele Jahre vergangen. Ich blogge seit einer Zeit, in der man HTML noch von Hand schrieb und RSS-Feeds der heiße Scheiß waren. Und obwohl sich die (digitale) Welt gefühlt immer schneller dreht, hat sich für mich eine Sache nicht verändert: Bloggen ist Persönlichkeitsarbeit.

Ein guter Blogpost ist kein Produkt. Keine Ware vom Fließband der Content-Industrie. Sondern ein Gedanke, dem ein Mensch einen Rahmen gibt. Eine Meinung, die jemand in eigene Worte fasst. Ein Gefühl, das jemand in Sprache übersetzt. Bloggen ist Verantwortung.

Deshalb sehe ich die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz mit einem zwiespältigen Blick. Aber vor allem mit Hoffnung. Ich glaube, KI ist eine enorme Chance. Aber nur für die, die bereit sind, sie richtig zu nutzen.

Bloggen bedeutet Denken. Position beziehen. Verantwortung übernehmen

Sicher kennst du das auch: Du liest einen Blogartikel, LinkedIn-Post oder einen Kommentar. Und irgendwas fühlt sich falsch an. Nicht falsch im Sinne von “falsche Information”. Sondern falsch im Ton. Absolut korrekt, aber irgendwie leblos. Glattgebügelt. Wie aus einer Maschine gefallen.

Und so ist es dann oft auch: Es ist ein KI-generierter Text. Ein Prompt, ein Knopfdruck, und fertig ist der Content. Schnell, bequem, perfekt formuliert.

Aber nicht persönlich. Nicht echt.

Das ist der Moment, in dem Bloggen aufhört, Bloggen zu sein. Und anfängt, beliebiger Content zu werden. Austauschbar. Seelenlos. 🤷‍♂️

KI übernimmt die Arbeit. Aber auch die Stimme!

Ich kann es verstehen, und die Verlockung ist groß: Man spart Zeit, man bekommt brauchbare Ergebnisse, man kann schneller veröffentlichen. Und wer nur ein paar SEO-Texte braucht, wird mit KI zufrieden sein.

Aber Blogger ticken anders. Sie schreiben, weil sie was zu sagen haben. Weil sie sich ausdrücken wollen und eine Meinung vertreten. Wer sich dieser Aufgabe entzieht und die Verantwortung für Sprache, Inhalt und Botschaft einer Maschine übergibt, verliert das Entscheidende: die eigene Stimme.

KI ist ein Werkzeug, aber kein Ersatz!

Ich bin ein riesengroßer Fan von KI. Und ich nutze sie selbst jeden Tag. Beruflich und privat. Sie hilft mir, Rohtexte zu strukturieren, alternative Formulierungen zu finden, einen Einstieg zu verbessern oder Gedanken zu sortieren. Manchmal ist sie wie eine schlaue Assistenz, die mir eine zweite Meinung gibt und hilft, ein Thema aus verschiedenen Perspektiven zu sehen.

Aber die KI ist nicht mein Ghostwriter.

Und das ist der entscheidende Punkt: Wer heute bloggt, sollte die KI nicht als Ersatz für den eigenen Denkprozess nutzen, sondern als Verstärker.

Als Werkzeug, mit dem die eigenen Ideen, Meinungen und Perspektiven geschärft und verbessert werden. Aber eben nicht ersetzt.

Wer KI klug nutzt, gewinnt. Wer blind vertraut, verliert

Ich bin absolut überzeugt: Die KI trennt künftig die Spreu vom Weizen. Sie trennt diejenigen, die Verantwortung übernehmen, von denen, die sich durchschummeln wollen. Und sie wird knallhart sichtbar machen, wer noch selbst denkt, und wer einfach stumpf kopiert.

Denn Leserinnen und Leser merken es. Vielleicht nicht bewusst, aber intuitiv. Sie spüren, ob ein Text “lebt”. Ob da jemand mit Leidenschaft schreibt. Oder ob da nur ein Algorithmus verarbeitet wurde.

In einer Welt voller KI-generierter Inhalte (spürst du was, wenn du das liest?) werden echte Stimmen zum Wettbewerbsvorteil. Blogs, die Persönlichkeit transportieren. Inhalte, die Ecken und Kanten haben. Gedanken, die nicht nur korrekt sind, sondern die auch berühren. Ich glaube:

Echtheit wird zur Währung.

Deshalb richte ich mich jetzt an dich als Blogger. Als jemand, der seit Jahren selbst schreibt. Als jemand, der miterlebt, wie sich das Web verändert. Und als jemand, der davon überzeugt ist, dass Bloggen nicht aus der Mode kommt, solange wir es mit Herz und Verstand tun:

Bitte überlass das Denken nicht der KI.
Bleibe im Regiestuhl.
Und übernehme Verantwortung für das, was du veröffentlichst.

Nutze KI, aber als Werkzeug, nicht als Autor. Lass dich unterstützen, aber formuliere deine Gedanken selbst. Und schreib nicht für die Suchmaschine, sondern für Menschen.

So bleibst du sichtbar.
So bleibst du glaubwürdig.
So bleibst du DU.

Die KI kann eine ganze Menge. Aber sie kann nichts fühlen und nichts selbst erleben. Und genau sehe ich unsere Aufgabe als Blogger:

Wir müssen nicht den perfekten Text liefern, sondern einen echten Text.

Das wird zukünftig entscheiden, ob ein Blog noch relevant ist, oder ob er wegkann. Davon bin ich absolut überzeugt. Wie ist deine Meinung?🌻

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