Durch Gruppenzwang zur Belastungsgrenze

Beim heutigen Intervalltraining hab ich gespürt, wo meine physische Leistungsgrenze liegt. Selbst zwei Stunden später hat die Lunge immer noch gekratzt. So wie früher, als ich noch geraucht habe. Aber der Reihe nach…

Der Steffen hat uns kürzlich für den 24-Stunden Burginsellauf in Delmenhorst angemeldet. Im Juni ist es soweit und wir gehen mit einer Staffel aus 10 Personen an den Start. Bis gestern dachte ich noch, das Ziel ist „durchhalten“ (und Spaß haben). Seit heute weiß ich, dass der Steffen noch viel mehr mit uns vor hat:

Als wir nach dem Training beim leckeren Brunch zusammen saßen (Danke Silvia!),  erwähnte er ganz beiläufig, dass er sich vorstellt, in den 24 Stunden mindestens 300 Kilometer auf die Uhr unserer Staffel zu bekommen! 300 Kilometer? Moment mal…

300 km / 24 h = 12,5 km/h   bzw.   4:48 min/km  8-O

Und 300 km geteilt durch 10 Personen sind immerhin 30 Kilometer pro Nase! Mindestens! Geht’s noch? Ich bin schon froh, wenn ich auf Strecken über 20 Kilometer unter 6:00 min/h bleibe. Und im Sommer soll ich mal eben einen solchen Leistungsschub schaffen? Au weia…

Unter diesem Aspekt verstehe ich aber, dass Steffen die heutige Trainingseinheit so gut vorbereitet hatte: Er hatte die 1.666 Meter lange Fin(n)bahn im Bremer Bürgerpark ausgewählt und mit Hilfe von roten Fähnchen in zwei Abschnitte à 500 Meter und zwei à 333 Meter eingeteilt. Die 500 Meter sollten im maximalen Tempo gelaufen werden. Die kürzeren  Stücke sollten für die Erholung im lockeren Trab ausreichen. Fünf Runden waren zu laufen.

Wir liefen in zwei Gruppen: Mädels (Kathi, Silvia, Steffi, Mandy) und Jungs (Steffen, Arnd, Eddy). In meiner Gruppe war ich neben den beiden Triathleten und Ironmen die rollende Kanonenkugel, um mal eine bildliche Beschreibung zu versuchen. Man könnte aber noch lustigere Bilder nehmen… ;-)

Aber genau das war es wohl, was mich zu höchsten Leistungen getrieben hat. Ich wollte mich  nämlich nicht vollends blamieren und gab Gas, so viel ich konnte. Auf das Ergebnis bin ich nun auch ziemlich stolz, denn meine „Race-Pace“ lag immerhin zwischen 4:24 und 4:51 min/km. Seht selbst:

Durch Intervalltraining kann man bekanntlich schneller werden. Und wenn man diese wirklich anstrengenen Trainingseinheiten in einer Gruppe absolviert, dann ist der Erfolg noch größer: der Gruppenzwang ist stärker als der Schweinehund, der sich sträubt.

Und die Lunge hört nach einer Weile ganz von alleine wieder auf zu pfeifen: Inzwischen geht’s mir wieder richtig gut :-) Und ich freue mich tatsächlich schon auf das nächste Intervall-Training! Hätte ich vor einigen Stunden noch nicht gedacht. Darum:

Dankeschön an die Gruppe (die „Sportfreunde Spinner“ :-))

10 comments

  • Mit dem Training wirst du echt noch zum Langstreckensprinter. Bis im Juni hast du noch ein wenig Zeit und da stehen bestimmt noch einige so tolle Intervalltrainings auf dem Programm :-)

  • *mitderZungeschnalz* Das sind ordentliche Tempi, heidenei!Ich finde, ausmachen tut man das dennoch mit sich und im Kopf, aber die Zeit geht leichter rum, wenn der Kopf sagt: An dem bleibst Du noch dran oder jetzt wird noch eine Schippe draufgelegt. Yeah!

  • Ich organisiere ja im September auch eine Mannschaft für so einen 24h-Lauf. Aber der soll wirklich als „Event“ mit Arbeitskollegen absolviert werden. Wenn ich denen was von 300 km erzähle kann ich die Sache vergessen. ;-)
    Respekt zu deinem Intervalltraining. Ich hoffe Du hast dich wieder gut erholt! ;-)

  • Versteh ich das richtig, dass jeder von euch 30 km am Stück läuft? Oder wechselt man häufiger und jeder einzelne ist z.B. 3 Mal für 10 km dran?

    Letzteres ist mit 4:48er-Schnitt schon ok und aller Ehren wert, ersteres aber ist schon richtig heftig… Ich drück dir und euch die Daumen und wünsche weiterhin viel Spaß beim Intervalltraining!

  • Hallo Eddy,
    ein toller Blog…ganz großes Lob an Deine, auf den Punkt gebrachte, Zusammenfassung. Beim nächsten Treffen werden wir die Strecke besser aufteilen…versprochen Kathi, aber für Arndt werden wir die Strecke 50 m länger machen. Was meine Beine angeht, bin ich fix un färtsch. Übrigens Eddy, hattest Du eine ø Pace von 4,35, perfekT. CU Steffen.

  • Donnerwetter, das hört sich richtig ehrgeizig und spannend an. Als selbsternannte „rollende Kanonenkugel“ wirst Du aber wie der Blitz einschlagen und das schaffen. 4:48 Km/h? Also wenn Inline zugelassen wären, dann könnte ich mir das vielleicht vorstellen…..

  • Oha, Respekt! Das mit dem 30km wird aber echt hart ;-) War heute auch kurz auf der Finnbahn – lässt sich super laufen, allerdings hat der kalte Wind doch genervt.

  • Also 30 km mit ner Pace von 4:48??? Naja 500m in dem Tempo hab ich immerhin geschafft, dann sind es ja nur noch 29500m. Ist ja wohl kein Thema *g*

    Nächstes mal müssen wir aber besser abstecken: Die erste Erholungsphase waren nur 250 m und die zweite 450m, wie man hier in der Graphik schön sehen kann ;-)

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