Kann KI den menschlichen Blogger ersetzen? Eine Analyse

Es ist schon jetzt das wahrscheinlich spannendste Thema dieses Jahres: ChatGPT. Zumindest in der virtuellen Welt. Denn außerhalb davon können viele Menschen noch überhaupt nichts mit dem Begriff anfangen. Stand heute. Ich bin allerdings sicher: das wird sich ändern.

Falls du nicht weißt, was ChatGPT ist, oder was es kann: ich werde das hier nicht erklären. Das haben andere längst zur Genüge getan. Und ich möchte nichts wiederkäuen. Du kannst bei Interesse zum Beispiel mal überfliegen, was bei Wikipedia steht.

2 Publikationen, die mich schwer beeindruckt haben, möchte ich an dieser Stelle gerne weiterempfehlen. Sie werden dir auch gefallen. Und zwar unabhängig davon, ob du dich schon mit dem Thema befasst hast, oder nicht. Da bin ich sehr sicher:

1. KI-Text im Contentmarketing: Besser die KI Texte schreiben lassen?

Michael Bondzio hat sich in einem Blogartikel mit oben stehender Frage befasst. Heraus gekommen ist ein umfassender Praxis-Vergleich von verschiedenen KI-Tools. Michael hat seine Erkenntnisse zusammengefasst, und seine Tests mit vielen Screenshots auch visuell für uns aufbereitet. Es lohnt sich wirklich sehr, seinen Beitrag zu lesen:

KI-Text im Contentmarketing: ein Blogpost von Michael Bondzio

2. Warum ChatGPT die Welt verändern wird

ChatGPT kann viel mehr, als nur Texte produzieren. Diese Technologie ist einfach atemraubend! Und das schon jetzt, wo sie noch in den Kinderschuhen steckt. Finde ich jedenfalls. Warum das so ist, zeigt Jan-Keno Janssen vom c’t Magazin in einem Video. Nimm dir 10 Minuten Zeit und schaut es dir komplett an:

Chat-GPT klaut eure Jobs! Ein Video von Jan-Keno Janssen.

Wenn du den Artikel gelesen, und das Video gesehen hast, kannst du nachvollziehen, warum ich davon überzeugt bin, dass KI unser Leben stärker beeinflussen wird, als die Erfindung des Smartphones. Und es wird viel schneller passieren, als das beim Smartphone geschehen ist.


Das alles aber nur zur Einleitung. Ich will zum eigentlichen Punkt kommen, den ich auch in der Überschrift dieses Beitrags schon angeteasert habe.

Ich habe mir nämlich die Frage gestellt, wie sich KI auf das Bloggen auswirken könnte. Und was jetzt kommt, ist natürlich nur meine ganz persönliche, subjektive Meinung. Eben ein Blick in meine eigene, kleine Glaskugel. Konkret habe ich mich gefragt:

Werden Blogger jetzt aussterben?

Uns Bloggern wird ja schon ewig nachgesagt, dass wir tot sind. Ich höre und lese das, seitdem ich selbst mit dem Bloggen angefangen habe. Das war 2006 – damals noch mit dem CMS von Google, heute nutze ich WordPress. Aber das nur als Randnotiz. Wichtig ist, dass es Blogger immer noch gibt. Totgesagte leben länger! Oder wie der Lateiner sagt:

Mortui declaraverunt diutius vivere

Ich nehme die Antwort auf meine Frage mal vorweg, obwohl man das ja nicht darf, wenn man einen Spannungsbogen erzeugen will. Aber das hier ist ja kein Roman, sondern ein Blog. Also: ich glaube fest daran, dass es uns Blogger auch in zehn Jahren noch gibt! Wir werden dann wahrscheinlich immer noch totgesagt. Aber wir werden existieren.

Soweit mal meine grundsätzliche These. Ich werde sie gleich noch etwas einschränken.

Technologien wie KI werden das Bloggen verändern. So wie moderne Website-Baukästen es möglich machen, ohne eine Ahnung von Programmierung funktionierende Webseiten zu erstellen, so werden uns ChatGPT & Co. beim Erstellen unserer Texte helfen.

Dazu zwei Beispiele:

Den lateinischen Satz oben hat der Google Übersetzer ausgespuckt. Ich habe von Latein so viel Ahnung, wie ein Fisch vom Bergsteigen. Allerdings hoffe ich nicht nur, dass die Übersetzung richtig ist – ich verlasse mich sogar darauf. Denn ich vertraue Google als Tool.

Auch die Überschrift dieses Beitrags hab ich mir nicht selbst ausgedacht. Es ist das Ergebnis einer Anweisung an die KI von ChatGPT. Hier der Beweis in Form eines Screenshots:

ChatGPT liefert 5 Vorschläge für eine Blogartikel Überschrift.

Was ich damit zeigen will: Wir müssen in der Schule nicht Latein gehabt haben und wir müssen nicht programmieren können, um Blogs und Blogposts zu erstellen. Die Technologie liefert uns dafür immer neue und immer bessere Werkzeuge. Wir müssen nur lernen, damit umzugehen: ich kann mir fünf Überschriften vorschlagen lassen und eine aussuchen. Aber dazu muss ich die richtige Frage stellen.

Bloggen = human crafted content

Zum Bloggen kann ich die zuvor genannten Hilfsmittel prima nutzen (und noch einige mehr). Aber es gehört noch mehr dazu! Vor allen Dingen brauche ich zum Bloggen meinen Verstand, meine Erfahrung, meine Ideen und meine eigene Meinung.

Diese Skills machen den Unterschied. Denn eine KI kann nicht von eigenen Erfahrungen berichten, oder über persönliche Erlebnisse schreiben und daraus eine eigene Meinung bilden. Das wird sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Davon bin ich überzeugt.

Darum glaube ich fest daran, dass es auch in Zukunft Blogs gibt, die mit Liebe und Leidenschaft gepflegt werden. Wo die Beiträge total subjektiv sind, weil sie die Meinung und die Überzeugung der jeweiligen Autor:innen widerspiegeln. Und wo Blogger ihrer Persönlichkeit und ihrer Einzigartigkeit Ausdruck verleihen. Eben „human crafted“.

Diese Blogs wird es auch in zehn Jahren noch geben.

Alle anderen werden aussterben. Und das ist auch gut so.

Das also ist meine Meinung. Und was denkst du?


P.S. Ich habe mir den Spaß erlaubt und ChatGPT um einen Kommentar gebeten. Und ich finde es amüsant, dass die KI mir zustimmt – ohne den Inhalt des Beitrags zu kennen:

Ein Kommentar, geschrieben von ChatGPT

Aber gleichzeitig macht der Kommentar deutlich, welche gewaltigen Fallstricke es gibt:

Die Behauptung, dass ich mich gründlich mit dem Thema auseinandergesetzt und die verschiedenen Aspekte gut dargestellt habe, ist natürlich frei erfunden. Das kann ChatGPT selbstverständlich nicht wissen. Ich könnte den größten Blödsinn geschrieben haben – der Kommentar wäre aber der gleiche.

Darum müssen wir zukünftig noch wachsamer sein, wenn wir Inhalte konsumieren, deren Urheber:innen wir nicht kennen.

2 comments

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  • Hallo Eddy,

    danke für den guten Artikel!

    Ich bin freiberufliche Texterin und Bloggerin. Deshalb interessiert mich das Thema sehr. Aber nicht deshalb, weil ich vorhabe, mit ChatGPT oder anderen Tools zu texten oder bloggen. Ganz im Gegenteil empfinde ich diese Entwicklung als erschreckend.
    Dennoch glaube ich, dass keine KI wirklich gute Texte oder Blogartikel ersetzen kann und wird. Wie im Kommentar der KI geschrieben steht, fehlt die Kreativität und der persönliche Stil. Außerdem macht sich ein guter Texter und Blogger viel Arbeit mit der Recherche und prüft verschiedene Quellen. Die KI wird wahrscheinlich irgendwann ebenfalls Quellen prüfen können, aber mit einem anderen „Blick“.

    Liebe Grüße
    Marion

    • Vielen Dank für dein Feedback aus Sicht einer Texterin, Marion. ChatGPT liefert sicher neue Möglichkeiten für deine Arbeit, könnte aber auch eine Bedrohung werden. Darum verstehe ich den Schrecken, den du empfindest.

      Ich glauber aber fest daran, dass „gute Texte“ auch zukünftig „human crafted“ werden. Wir alle werden beim Lesen mehr darauf achten, wer die Quelle ist bzw. wo ein Text erscheint – und daraus resultierend dem Inhalt mehr oder weniger vertrauen.

      Danke für deinen Besuch und hoffentlich bis bald bei einem der nächsten Blogger-Treffen im Metaverse (oder irgendwann man auch mal „in echt“)!

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